Recovery Deutschland in Leipzig gegründet
Die Gründungsmitglieder: v.l.n.r.: Sven Speerforck, Denise Kraft, Georg Schomerus, Mika Döring, Franziska Eichler, Ulrich Zimmermann, Stephan Müller, Florian Lauer, Katrin Fröhlich
Leipzig. Am 27. März 2025 hat sich der Verein „Recovery Deutschland“ gegründet. Sein Anliegen ist es, Menschen zu stärken, die von einer Suchterkrankung genesen – also in Recovery sind. Die bundesweite Initiative mit Sitz in Leipzig setzt sich für gesellschaftliche Rahmenbedingungen ein, die zu einem selbstbestimmten Leben in Recovery beitragen. Ziele des Vereins sind:
Recovery als einen vielschichtigen, individuellen und lebensbejahenden Prozess ins öffentliche Bewusstsein rücken
Stigmatisierung von Abhängigkeitserkrankungen abbauen
Menschen in Recovery miteinander vernetzen
individuelle Genesungsprozesse durch gemeinschaftliche Aktivitäten und Austausch fördern, wie zum Beispiel den jährlichen Recovery Walk.
Ganz oben auf der Agenda: Im September veranstaltet der Verein Deutschlands ersten „Recovery Walk“ in Leipzig
„Recovery Walks“ sind öffentliche Veranstaltungen, organisiert von Menschen mit Suchtgeschichte, bei denen Betroffene, Angehörige, Fachleute und Interessierte zusammenkommen, um
sich zu vernetzen,
Genesung zu feiern,
Mut zu stiften und
Stigmatisierung abzubauen.
In Schottland sind die Recovery Walks mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Suchthilfe und Ausdruck einer lebendigen Recovery-Community. Der Verein holt das Konzept nach Deutschland.
Hallo! Wir sind der Vorstand von Recovery Deutschland! Klaus Becker (Sprecher des wissenschaftlichen Beirats), Mika Döring (1. Vorsitzende), Florian Lauer (Schatzmeister), Katrin Fröhlich (2. Vorsitzende), Denise Kraft (Schriftführerin)
Mika Mareike Döring, 1. Vorsitzende des Vereins, erklärt:
„Als ich mit meiner Alkoholabhängigkeit kämpfte, konnte ich mir nicht vorstellen, wie mein Leben ohne diese Substanz aussehen sollte. Vorbilder gaben mir Hoffnung, dass Genesung nicht nur möglich ist, sondern auch eine Chance sein könnte, mein Leben reicher, schöner und bunter zu machen. Gerade in diesen Zeiten brauchen Menschen Hoffnung, dass positive Veränderungen möglich sind. Das wollen wir mit dem Verein und dem Recovery Walk auf die Straße und in die Köpfe bringen.”
Dr. Georg Schomerus, Gründungsmitglied und Professor an der Universität Leipzig und Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig erklärt:
„Ich freue mich sehr über diese Initiative. Menschen, die eine Abhängigkeit entwickeln, stehen oft unter Druck, ihre Erkrankung geheim zu halten. Und auch im Hilfesystem wird oft noch über die Köpfe von Betroffenen hinweg gesprochen. Dabei zeigt die Forschung, dass Expert:innen aus Erfahrung eine wirkungsvolle Ressource sind, wenn es darum geht, Scham und Stigma abzubauen. Die Initiative für einen deutschen Recovery Walk ist ein großer Schritt für einen offeneren Umgang mit Suchterkrankungen.”